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Die feinen Strukturen der Hand gleichen einem Mikrokosmos

Morbus Dupuytren

die Fibromatose der Hand oder die "Kutscherhand"


Die Dupuytrensche Erkrankung kann die Hände, die Füße aber auch bei Männern den Penis befallen.

An den Händen kommt es duch die "Fibromatose" zu Verkürzungen der Haut, die letztendlich die typischen Einziehungen hervorrufen. Verkrümmen sich aber auch die Finger und lassen sich diese nicht mehr gerade auf einer Unterlage auflegen, ist das Aufsuchen eines Handchirurgen unerlässlich.

Die Behandlung ist abhängig vom Befall.
Mehrfache Stränge als auch diffuse Strangbildungen sind operativ zu entfernen. Postoperativ sind die Finger sofort beweg- und beübbar. Oft ist nach der Nahtentfernung, die 8 - 10 Tage postoperativ erfolgt, die Behandlung beendet. 
Schienenbehandlungen sollten in der Regel nur postoperativ bei einem 4-gradigem Befall in der Nacht angelegt werden, um das Streckverhalten wieder zu verfestigen.

Einzelne Stränge können auch mit einer Xiapex Spritzenbehandlung "abgerissen" werden. Diese Spritzenbehandlung erfolgt jedoch nicht auf Krankenkasse und ist teuer. Die Stränge verbleiben und können sich rückbilden. Die Rezidivgefahr ist hoch.

Tendovaginitis de Quervain

Engpasssyndrom des ersten Strecksehnenfaches


Das erste Sehnenfach liegt in Verlängerung des Daumens am Handgelenk. Kommt es dort zu einer Verengung, führt die Reibung im Sehnenfach zu einer entzündlichen Reaktion des Sehnengleitgewebes. Die Beweglichkeit des Handgelenkes ist schmerzbedingt eingeschränkt.

Durch konservative Therapien, wie Schienenanlagen, kann eine Reduktion der Schmerzen herbeigeführt werden.
Bei chronischen Beschwerden ist die operative Sanierung zu empfehlen. 
Über einen kleinen Hautschnitt wird das erste Sehnenfach aufgesucht und gespalten. Dadurch kommt es zu einer sofortigen Besserung der Schmerzsymptomatik.
Planen Sie postoperativ eine belastungsfreie Zeit von 3 Wochen, bei freier Beweglichkeit, ein.

Die häufigste Komplikation ist die inkomplette Spaltung des ersten Sehnenfaches. Hier wird ein vorhandenes Septum zwischen den Sehnen der Daumenabduktoren und des kurzen Daumenstreckers übersehen. Damit bleiben die Schmerzen gleich oder können sich sogar verstärken. Eine Revision und  Freilegung aller Sehnen des ersten Sehnenfaches in erweiterter Form ist dann die Folge und führt erst dann zum erwünschten Ergeniss.

Schnellender Finger - Tendopathia nodosa

A1-Ringbandverengung


Die Ringbänder befestigen die Beugesehnen an unser knöchernes Fingerskelett. Kommt es zu einer Verengung des ersten Ringbandes, knapp unterhalb des Grundgelenkes, schmerzt der betroffene Finger und kann sich krampfartig einziehen.
In weiterer Folge kommt es zu einem mehr oder weniger stark schmerzhaften Schnappphänomen des Fingers. 

Durch Infiltration mittels Cortison, kommt es oft primär zu einer Beruhigung der Schmerzen durch Abklingen der Entzündungssymptomatik.
Als Nebenwirkung des Cortisons kommt es jedoch zu einer Veränderung des oberflächlichen Sehnengewebes (Spleiss).

Tritt daher die Schmerzsymptomatik erneut auf, ist eine operative Sanierung durch Spaltung des Ringbandes zu empfehlen. 
Nach einer belastungsfreien Zeit von ca. 3 Wochen, unter sofortiger postoperativer Mobilisierung, unter begleitender Handtherapie, ist die Hand wieder voll einsetzbar.

Das Karpaltunnelsyndrom oder Medianuskompressionssyndrom


Eines der häufigsten Schmerzsyndrome an der Hand erfolgt durch Einengung unseres stärksten Handnervens  dem Nervus Medianus am Handgelenk.

Charakteristisch sind ein Schwächegefühl der Hand mit Veränderung des Schriftbildes und das Fallenlassen von Gegenständen, sowie Sensibilitätsstörungen wie "eingeschlafene Finger" der ersten drei bis vier Finger.

Es können Schmerzen auftreten, die bis in den Unteram oder in die Schulter ausstrahlen und das vor allem in der Nacht oder Frühmorgens.

Mittels einer Sonographie ist eine Kompression des Nervens in seinem Kanal sehr gut darstellbar. Eine Nervenleitgeschwindigkeitsmessung (NLG) bei einem erfahrenen Neurologen, von der erkrankten und der gesunden Hand, sind unerlässlich.

Häufig werden dieses Symptome auf ein Wirbelsäulenproblem abgeschoben oder Nachtschienen verordnet.
Die Schmerzen reduzieren sich zwar, aber die Sensibilitätsstörungen werden schleichend schlechter.
Eine schlechtere Prognose nach der Operation ist dann oft das Ergebnis.

Die Operation erfolgt über einen minimal invasiven Zugang in der Hohlhand. 
Sofort danach sollen die Finger, das Handgelenk, der Ellbogen und die Schulter bewegt werden um den Nerv durch Gleiten schneller zu aktivieren. Ruhigstellungen in Form einer Schiene oder eines Gipses sind veraltet und kontraproduktiv.

Eine begleitende Handtherapie ist zu empfehlen, da es mit der Erkrankung zu einem Abbau vor allem der Muskulatur des Daumens kommt und oft das Hohlhandgewölbe aufgebaut werden muss.

Nach der Nahtentfernung eine Woche später, kann bereits wieder mit Wasser umgegangen werden und die Narbenpflege beginnt. Nach insgesamt 3 Wochen darf wieder voll belastet werden. 
Erfahrungsgemäß spüren die Patienten die Narbe je nach Belastung bis zu einem halben Jahr.

 

 

Sulcus Nervus Ulnarissyndrom, Guyon´sches Logensyndrom


Durch Fehlbelastungen oder nach Verletzungen wie Frakturen oder starken Prellungen, kann es zu einer Einengung des Ellbogennervens im Bereich des Ellbogens oder im Bereich des Handgelenkes kommen.

Sensibilitätsstörungen bis hin zu motorischen Einschränkungen sind die Folge. Mittels einer Sonographie wird die Engpassstelle dargestellt und die Schädigung mittels einer Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) durch einen erfahrenen Neurologen gemessen. Nach der operativen Lösung, soll die Extremität sofort bewegt werden, um den Nerv wieder zum Gleiten zu bringen. Immobilisierungen mittels Schiene oder Gips sind kontraproduktiv und führen zu Verklebungen des Nervens.

Pronator Teres Syndrom

Das Pronator Teres Syndrom ist das zweithäufigste Engpasssyndrom des Nervus Medianus nach dem Karpaltunnelsyndrom 

In Streckstellung des Ellbogens kommt es zu einer mechanischen Reizung des Nervus Medianus bei seinem Durchtritt durch einen Muskel (M.pronator teres)am oberen radialseitigen Unterarm.

Ausgelöst kann es werden durch häufige kraftvolle Pro- und Supination im Kraftsport, durch einen direkten Schlag  oder als Druckschädigung durch wiederholtes Auflegen des Babyköpfchens bei Stillen oder des Partners als sogenannte "Honeymoon-Paralyse".

Typisch sind dabei Schmerzen in der palmaren Beugemuskulatur, Parästhesien der radialen Finger und eine Druckdolenz über dem Pronator teres, eventuell auch eine Schwäche des Daumenbeugers und  des Daumenabduktors.

Vermeidet man den Trigger, kann es bald zu einer Besserung der Symptomatik kommen. Bleiben der Schmerz und die Parästhesien der ersten drei radialseitigen Finger über Monate, ist eine Lösung der Engstelle operativ zu empfehlen.

 

Interosseus Anterior Syndrom oder Kiloh-Nevin-Syndrom

Dieses Engpasssyndrom des rein motorischen Astes des Nervus Medianus, wird nach dem britischen Neurologen Leslie Gordon Kiloh und Samuel Nevin benannt, die dieses Syndrom erstmalig 1952 beschrieben.

Da dieser Nerv den Beuger der Endglieder von Daumen-, Zeige- und Mittelfinger versorgt, kann der Patient als auffälligstes Zeichen mit Daumen und Zeigefinger keinen Ring mehr bilden (Circle Sign)

Um Fehldiagnosen wie z.B. einen Sehnenabriss zu vermeiden, sollte eine neurologische Untersuchung vorgenommen werden, die auf eine Schädigung des M.Pronator quadratus hinweist.
Die Ursache sind oft entzündlicher Natur in Höhe des Armplexus.
Oft vergeht die Symptomatik wieder, selten ist eine Operation erforderlich.

Ganglion

Ein Ganglion wird im Laiengebrauch oft als "Überbein" bezeichnet. Es ist jedoch eine Ausstülpung der Schleimhäute mit flüssigem Inhalt aus einem Gelenk oder den Häuten einer Sehnenscheide. 
Meist entstehen sie durch Instabilitäten des Gelenkes oder einer Gelenkskette und werden je nach Belastung größer oder kleiner.

Behindern sie durch ihre Lage am Handgelenk oder schmerzen sogar, ist eine Entfernung empfehlenswert. Zuvor sollte jedoch ein Versuch der konservativen Therapie mittels eines geeigneten Stabilisierungstrainings des Gelenkes durch einen erfahrenen Handtherapeuten, durchgeführt werden.

Die Diagnostik erfolgt mittels Ultraschall und sollte zum Ausschluss einer anderen Dignität erfolgen.

 

 

Hygrom

Ein Hygrom ist die kleine Variante des Ganglions und entsteht oft an den Fingergelenken. Da das Hygrom meist schmerzlos sind, ist eine Entfernung nach diagnostischer Abklärung nicht erforderlich. Im nahen Kontakt zu einem Fingernerven oder bei einer Größenzunahme, können sie jedoch schmerzen und die Beugung behindern. Dann ist die Entfernung über einen kleinen Eingriff empfehlenswert.

Synovialitis

Eine Synovialitis ist eine entzündliche Variante der Sehnenscheiden oder Gelenkshüllen,wodurch es zu einer mechanische Behinderung des Sehnenverlaufs kommen kann. Sie ist oft eine Begleiterscheinung  eines Engpasssyndroms an den Sehnenscheiden oder bei rheumatischen Erkrankungen