Traumatologie an der oberen Extremität
Verletzungen an der oberen Extremität werden soweit wie möglich funktionell behandelt.
Muss eine Verletzung operiert werden, sind Ruhigstellungen selten erforderlich. Sie werden unter geführter Mobilisierung durch den Handtherapeuten nachbehandelt und erfordern oft eine hohe Compliance des Patienten.
Instabile Frakturen (Brüche) werden mittels einer inneren Schiene durch Platten und Schrauben stabilisiert. Damit kann sofort mit einer Frühmobilisierung begonnen werden.
Ist der Bruch jedoch stabil und eine Verschiebung (Dislokation) nicht zu erwarten, wird über eine befristete Zeit ein Gips oder eine Schiene angelegt. Es erfolgen dann laufend Kontrollen um den Verlauf zu beobachten und bei Bedarf einen Therapiewechsel durchzuführen.
Wichtig ist das funktionelle Ergebniss. Ist dieses auch ohne Operation gleich gut möglich, sollte diese Möglichkeit gewählt werden.
Ein Verfahrenswechsel kann immer durchgeführt werden. Wichtig ist der Zustand der Weichteile. Schwellungen oder Hautverletzungen sollten abgeklungen sein.
Die Ergotherapie sollte mit der Operation bereits vereinbart sein. Unnötige Schwellungen und damit Schmerzen beim Bewegen sind vermeidbar.
Die Grundlage des Handtherapeuten ist eine eigene zertifizierte Ausbildung.
Falsche Mobilisierungen oder vorzeitige Belastungen können die Operation zunichte machen. Daher arbeite ich speziell mit Handtherapeuten meines Vertrauens zusammen. Diese kommen aus der Ergotherapie oder aus der Physiotherapie.
Der Erfolg einer Operation besteht nur zu 50% aus der Operation selber.
Die Complience des Patienten und die Zusammenarbeit mit dem Operateur und dem Therapeuten sind für ein gutes Resultat erforderlich.
Orthopädie an der oberen Extremität
Fehlstellungen, die die Funktion der Finger oder des Handgelenkes einschränken, bedeuten eine Einschränkung der Lebensqualität. Das vorzeitige Arthroserisiko ist beträchtlich.
Hat der Patient jedoch keine Einschränkungen, die Funktion ist erhalten, ist eine operative Sanierung nicht erforderlich.
Mein Motto ist: zuerst Klarifizierung des Problems, Ausschöpfung aller Therapiemöglichkeiten. In einer guten Zusammenarbeit mit der TherapeutIn und der PatientIn sind immer Verbesserungen zu erarbeiten.
Da Schmerzen keine gute Funktion zulassen, ist eine Versteifung von kleinen Gelenken und Teilversteifungen großer Gelenke oft eine gute Alternative um andere gut und schmerzfrei funktionierende Gelenke einzusetzen.
Jeder Mensch hat sein eigenes anatomisches Muster. Daher ist ein exaktes Röntgenbild erforderlich um eventuelle "Andersartigkeiten" zu erkennen. Nicht nur Traumata können Fehlstellungen verursachen. Diese können auch angeboren sein und Probleme bei alltäglichen Belastungen verursachen.
Kinder haben aufgrund ihrer oft noch vorhandenen Wachstumsfugen ein völlig anderes "Heilverhalten". Achsenfehlstellungen können sich bis zu einem gewissen Grad wieder "auswachsen".
Durch regelmäßige vergleichende Verlaufskontrollen können Abweichungen erfasst und korrigiert werden.
Plastische Chirurgie an der Hand - Mikrochirurgie
Verhindert der bereits gebildete Strang das "Flachauflegen" der Hand, sollte die Kontraktur behandelt werden.
Die Behandlung eines Dupuytren´schen Stranges in der Hohlhand oder dem Finger mittels einer Spritze (Xiapex) ist dann eine Alternative, wenn es sich um einen isolierten Strang handelt. Mehrere Stränge sind zur gleichen Zeit nicht behandelbar. Der abgerissene Strang verbleibt in der Haut.
Das Risiko des Rezidivs ist erhöht im Vergleich zur operativen Entfernung.
Knötchenbildungen an den Endgelenken der Finger entstehen durch arthrotische Randspangenbildungen. Ist die Bewegung des Fingers schmerzhaft eingeschränkt, ist eine Behandlung empfehlenswert.
Empfindet der Patient das Erscheinungsbild seinen Fingers als nur hässlich, sollte der funktionelle Status genau erhoben werden. Ist bereits eine Einsteifung des Gelenkes vorhanden, kann man dem kosmetischen Wunsch des Patienten, vor allem bei Achsenfehlstellungen, nachgeben.
Rheumatische Veränderungen, wie Gelenksschwellungen an den Fingern und dem Handgelenk können primär chirurgisch saniert werden. Liegen bereits entzündliche Sehnenveränderungen vor, ist die chirurgische Entfernung der entzündlichen Sehnenhäute eine vorbeugende Maßnahme, um der Ruptur der eigentlichen Sehne vorzubeugen.
Bei eingetretenen Gelenksfehlstellungen, ist nach einer ausreichenden Basistherapie eine chirurgische Stellungskorrektur möglich.
Das freie gefäßgestielte Knorpel-Knochen-Transplantat ist bis zum Stadium IIIB möglich. Kommt es bereits zu einem Gelenkskollaps im Sinnen eines SLAC-Wrists, ist diese Methode nicht mehr anwendbar. Dann empfielt sich eine PRCE (Proximal-Row-Carpectomy) d.h. die Entfernung der ersten Handwurzelreihe, um ein befriedigendes und funktionell gutes Ergebniss zu erhalten.